Das Regalsystem, das Ordnung garantiert

Reifenhotels

Das Regalsystem, das Ordnung garantiert

24. August 2023 agvs-upsa.ch – Das Reifengeschäft erfolgreich zu betreiben, ist mehr, als Räder zu wechseln, auszuwuchten und zu montieren. Reifen­hotels sind ein gefragter und beliebter Service. Was für Hotels gilt, gilt im übertragenen Sinn auch für Pneus: Wie man lagert, so läuft das Geschäft.

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Robin Czuk (links) und Ruedi Kull vor dem Reifen Center der Liga in Wil SG.

Srh. Wenige Meter neben der Liga AG rauschen auf der A1 Zürich-St. Gallen die Autos vorbei. Deutlich ruhiger geht es derweil derzeit im Reifen Center der Lindengut-Garage AG zu und her. Deutlich grösser ist die Hektik hier jeweils im Frühjahr und im Herbst während der Reifenwechselsaison. «In den Spitzenzeiten wechseln wir dann bei bis zu 50 Autos pro Tag die Räder», erklärt Ruedi Kull, Leiter Reifen Center.

Dafür ist ein kurzer Blick zurück nötig: 2017 übernimmt die Liga die Marke Volkswagen, und das bringt einige Steine ins Rollen. «Dies bedeutete, dass wir einen Showroom für diese Marke brauchten», erinnert sich Robin Czuk, Leiter Ersatzteillager. Damit begann ein umfassender Umbau. Die Werkstatt wurde vergrössert, das Ersatzteillager neu gebaut, es entstand ein neues Waschcenter und eben das Reifen Center. «Wir hatten den grossen Vorteil, dass wir das Reifen Center buchstäblich auf der grünen Wiese planen konnten», sagt Ruedi Kull.

Planung heisst in diesem Fall eben nicht nur die bauliche Planung. «Wir haben uns intensiv mir den Abläufen beschäftigt: Wie können wir diese effizient gestalten, und was heisst das für den Bau?», erzählt Kull. «Entsprechend haben wir viel Zeit in Planung investiert und auch unsere Mitarbeitenden involviert. Dazu erstellten wir ein Modell aus Sagex und überprüften darin immer wieder, was wo sein sollte, damit die Abläufe effizient sind.» Gleichzeitig holte sich das Liga-Team Ideen und Inspirationen bei anderen Betrieben – wie beispielsweise für die oben angebrachten Schlagschrauber und Druckluftschläuche. Auch die Irega als Lieferant des Regalsystems war von der ersten Phase an aktiv in die Planung eingebunden.

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Der Realisation des Reifen Centers ging eine praxisnahe Planung voran.

Das Herzstück des Reifen Centers ist das Reifenlager mit Platz für knapp 16000 Räder. Die Wahl fiel hierfür auf eine Coverhalle von Irega. «Wir haben das System in einem Fachmagazin gesehen, und es hat uns überzeugt, dass es uns ebenfalls helfen wird, unsere Arbeiten effizienter zu erledigen», sagt Kull und zeigt auf die imposante siebenstöckige Regallandschaft. «Dieses System bietet Vorteile im täglichen Gebrauch wie auch in der langfristigen Nutzung», erklärt Ruedi Kull. Und es nutzt den Raum in fast idealer Weise aus: Die Lagergestelle sind gleichzeitig auch die Träger für die Aussenhülle und die Stützen für das Dach. «Wir legten zuerst den Boden und den Brandschutz, dann kamen die Regale und am Ende das Blech für die Aussenwand und die Decke», fasst Robin Czuk die Bauweise zusammen. «Weil es keine beweglichen Teile hat, ist die Haltbarkeit sehr hoch», ergänzt Kull. Am Boden sind Führungsschienen angebracht, damit beim Rangieren mit dem Stapler («Gorilla») keine Schäden entstehen.

Die Liga-Reifenspezialisten schätzen dazu die Systematik in der Lagerung. «Für jedes Kundenfahrzeug gibt es ein Fach, und die vier Räder werden in einer Reihe hintereinander eingelagert», erklärt Ruedi Kull. Dadurch liegen jeweils acht Räder hintereinander. Die Herausnahme der Räder geht dank der Teleskopstange einfach und leicht. «Die grossen und schwereren Kompletträder lagern wir unten ein, oben sind die kleineren Dimensionen und die Pneus», führt Robin Czuk aus. Getrennt sind die Fächer durch plastifizierte Führungsstreben. «So sind die Reifen und Felgen auch geschützt», sagt Kull.

Als zusätzlichen Benefit unterstreichen Kull und Czuk, dass dank des Irega-Systems mit Rad-Mark die Ordnung nochmals verbessert wird. «Bei den früheren Systemen kam es immer wieder einmal vor, dass man die Räder etwas länger suchen musste. Das ist seither nicht mehr passiert», sagt Czuk. Dank der Historie kann sogar bei einem Systemabsturz nachvollzogen werden, wo des Kunden Räder eingelagert sind. «Rad-Mark zwingt uns auch, die Räder nicht nach Gutdünken oder Bequemlichkeit einzuräumen, sondern eben mit System und Ordnung einzulagern. Das spart im Endeffekt wertvolle Zeit», ist Kull überzeugt.

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Jedem Kunden sein Fach und die Reifen sind dank der plastifizierten Führungsstreben gut geschützt.

Ebenso überzeugt sind Kull und Czuk, dass das Reifengeschäft in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. «Als Garagist muss man dem Kunden etwas bieten können, und das Reifengeschäft eignet sich hervorragend als Kundenbindungsmittel», ist Kull überzeugt. Seit dem Herbst 2020 ist das Reifen Center in Betrieb, und Ruedi Kull ist zufrieden: «Dank der gut überlegten Planung und dem effizienten Lagerungssystem sparen wir Zeit plus sind unsere Mitarbeitenden motiviert, weil sie in den Planungsprozess eingebunden waren», sagt Kull. Hinzu kommt: Dank der gut geplanten Abläufe konnten die Durchläufe erhöht werden. «Vor dem Neubau rechneten wir für einen Räderwechsel mit rund 30 Minuten, und nun schaffen wir es – inklusive der Einlagerung der Räder – in rund zehn Minuten, also in rund der Hälfte der kalkulierten Zeit», so Kull.

Der Leiter des Reifen Centers ist sich bewusst, dass die Arbeiten nicht nur betriebswirtschaftlich effizient ablaufen sollten. Es braucht auch zufriedene Mitarbeitende. Dabei half die aktive Einbindung in die Planung. «Es kamen wertvolle Inputs, die wir anschliessend auch umsetzten», betont Robin Czuk. Ebenso wichtig sind aber die Arbeitsabläufe und die Einhaltung der Suva-Vorschriften. «Im Prinzip braucht es keine Handarbeit mehr, um die Räder zu bewegen», erklärt Kull. «Die abmontierten Räder kommen nun auf einen Zugwagen und von diesem in die Reifenwaschanlage. Anschliessend legen wir die Räder auf die runden Rollplatten, die wir im Lagerraum mit dem ‹Gorilla› an die richtige Stelle heben.»
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